Hin und wieder kommt es vor, dass Azubis Probleme in der Ausbildung haben. Egal, ob es um persönliche Schwierigkeiten, Streitpunkte im Betrieb oder Unzufriedenheit mit dem gewählten Beruf geht – es gibt viele Anlaufstellen, bei denen du Hilfe bekommen kannst.

In diesem Artikel schauen wir uns die häufigsten Probleme an und geben dir Anlaufstellen mit auf den Weg, die dir bei kleinen und großen Schwierigkeiten helfen können.

Probleme in der Ausbildung sind keine Seltenheit

Im Leben und auch in der Ausbildung läuft nicht immer alles nach Plan. Viele Azubis kommen im Laufe ihrer Lehre an einen Punkt, wo sie unzufrieden sind oder auch mehr oder weniger starke Probleme im Betrieb oder der Berufsschule haben. Vielleicht bist du sogar auf diesen Artikel gestoßen, weil es dir auch momentan so geht. Wenn das so ist, kannst du dir sicher sein, dass du damit keineswegs alleine dastehst.

Probleme in der Ausbildung können an unterschiedlichen Stellen auftreten und viele Ursachen haben:

Probleme im Betrieb

Wenn von Problemen im Ausbildungsbetrieb die Rede ist, kommt – unabhängig vom Ausbildungsberuf – oft als erstes das Thema Mobbing zur Sprache. Dies muss sich nicht immer in (beleidigenden) Worten durch andere Kollegen äußern, genauso zählen dazu erniedrigende Aufgaben, die nicht (mehr) im Sinne deiner Ausbildung stehen. Auch wenn du das Gefühl hast, im Betrieb generell nicht genug zu lernen oder ausgenutzt zu werden, ist dies ein Problem, das du nicht zu lange ignorieren solltest.

Probleme in der Berufsschule

Eine der häufigsten Probleme, die Azubis in der Berufsschule haben, sind die (drohenden) schlechten Noten. Das Gefühl, mit den Inhalten im Unterricht überfordert zu sein und nicht mehr richtig mitzukommen ist keine Seltenheit. Auch die Prüfungsangst ist ein oft genanntes Thema. Die Angst, in der Abschlussprüfung zu versagen, die Ausbildung verlängern zu müssen und dadurch auch mögliche finanzielle Probleme zu bekommen, lässt viele junge Berufsanwärter nachts nicht ruhig schlafen.

Persönliche Schwierigkeiten

Eine Sache, die ebenfalls nicht ignoriert werden sollte, sind persönliche Schwierigkeiten. Diese müssen nicht unmittelbar mit der Ausbildung in Zusammenhang stehen. Dazu gehören auch Themen wie finanzielle Sorgen, Schwierigkeiten mit der Wohnsituation oder Versagensängste. All das belastet nicht nur die eigene Person, sondern wirkt sich auch langfristig auf die Arbeit und deine Gesundheit aus. Damit es erst gar nicht so weit kommt, solltest du dir bei persönlichen Schwierigkeiten unbedingt Rat und Hilfe holen.

Probleme und Unzufriedenheit mit der Berufswahl

Gerade als Koch bzw. Köchin kommst du mit vielen unterschiedlichen Lebensmitteln in Kontakt. Da kann es vorkommen, dass sich im Laufe der Zeit Unverträglichkeiten und Allergien bemerkbar machen, die das Weiterarbeiten in dem Beruf kaum noch möglich machen. Aber nicht nur solche Probleme, auch Unzufriedenheit mit der getroffenen Berufswahl können vorkommen und sind definitiv kein Versagen. Die eigene Wahl noch einmal zu überdenken und ggf. eine neue Richtung einzuschlagen ist sicher besser, als viele Jahre unglücklich im falschen Beruf zu arbeiten.

Wer kann helfen bei Problemen in der Ausbildung?

Wenn du weißt, wo genau das Problem liegt, bist du schon einmal auf einem guten Weg. Oft kann ein klärendes Gespräch mit der Familie, Freunden, Kollegen, deinem Ausbilder oder Berufsschullehrern helfen. Wenn das aber nicht reicht, gibt es auch weitere Anlaufstellen, die professionelle Unterstützung bei Problemen und persönlichen Schwierigkeiten leisten können.

Die wichtigsten Anlaufstellen für Probleme in der Ausbildung:

  • Die Berufsberatung der Arbeitsagentur – Hier bekommst du zum Beispiel Unterstützung, wenn du das Gefühl hast, den falschen Beruf gewählt zu haben.
  • Die Ausbildungsberater der Industrie- und Handelskammer (IHK) – An die IHK kannst du dich mit allen Anliegen rund um die Inhalte deiner Ausbildung wenden. Vor allem dann, wenn du das Gefühl hast, dass der Ausbildungsrahmenplan oder andere Vereinbarungen aus deinem Ausbildungsvertrag vom Betrieb nicht eingehalten werden.
  • Vertrauenslehrer und Sozialpädagogen in der Berufsschule – Dies sollte deine erste Anlaufstelle sein, wenn du unsicher bist, wohin du dich wenden kannst. Berufsschulen kennen nicht nur die genauen Ausbildungsinhalte, sondern auch viele hilfreiche Adressen für Probleme in der Ausbildung.
  • Das SES-Programm zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen (VerA) – Das Programm des Senior Experten Services hat es sich zur Aufgabe gemacht, Azubis in einem Tandem-Modell individuelle Unterstützung bei Problemen rund um die Ausbildung zu bieten.
  • Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) – Bei finanziellen Schwierigkeiten in der Ausbildung bzw. wenn die monatliche Vergütung „nicht reicht“, können Azubis unter einigen Voraussetzungen Ausbildungsbeihilfe beantragen.
  • Die Nummer gegen Kummer – Eine kostenlose und unabhängige telefonische Beratungsstelle für Jugendliche. Hierher kannst du dich mit Problemen aller Art wenden und bleibst dabei anonym.

“Gesunkenen helfen heißt königlich handel.” – Ovid