Das Gastgewerbe ist vielfältig und spannend. Ob Hotel, Restaurant oder Systemgastronomie – die Bandbreite an Betrieben ist groß und für (angehende) Köche gibt es viele Optionen, den passenden Ausbildungsplatz zu finden. Jeder Betrieb hat dabei seine eigenen Besonderheiten, vom Ambiente über die Größe bis hin zum Angebot für die Gäste. Die richtige Wahl kann entscheidend dafür sein, wie du deine Ausbildung und später deinen beruflichen Alltag erlebst.

In diesem Beitrag erfährst du, welche Betriebe zum Gastgewerbe gehören, wie sie sich voneinander unterscheiden und worauf du achten solltest, wenn du deine Entscheidung triffst.

Bewirtungsbetriebe

Zu den Bewirtungsbetrieben gehören all jene Unternehmen, die Speisen und Getränke für den Verzehr vor Ort anbieten. Diese Kategorie ist besonders interessant für Auszubildende im Kochberuf, da hier vielfältige Arbeitsfelder auf dich warten. Die beiden bekanntesten Typen sind Restaurants und die Systemgastronomie. Aber auch Kantinen, Imbissstände, Cafés, Bars und sogar Diskotheken fallen unter diese Kategorie. Jeder dieser Betriebe hat seine eigenen Besonderheiten, die Einfluss auf deinen Arbeitsalltag als Koch haben können.

Ein Restaurant unterscheidet sich beispielsweise durch die Vielfalt und Qualität der Speisen, während in der Systemgastronomie standardisierte Prozesse im Vordergrund stehen. In einer Kantine hast du wiederum feste Arbeitszeiten, und in einer Bar kannst du kreativere, kleinere Speisen für ein eher lockeres Publikum zubereiten. Wo du dich letztlich wohler fühlst, hängt von deinen Interessen und Karrierevorstellungen ab.

Restaurant

Das Restaurant hebt sich in vielerlei Hinsicht von anderen Bewirtungsbetrieben ab. Es steht für eine größere Auswahl an Speisen und Getränken, die in der Regel von höherer Qualität sind. Als Gast kannst du in einem klassischen Restaurant davon ausgehen, dass die Gerichte frisch und von ausgebildeten Fachkräften zubereitet werden. Hinzu kommt der Service, der in Restaurants eine zentrale Rolle spielt: Vom freundlichen Empfang über die Beratung bis hin zur Begleitung des gesamten Essens – der Komfort und das Erlebnis des Gastes stehen hier im Vordergrund.

Ein weiterer Unterschied ist die Speisekarte. In Restaurants gibt es oft eine saisonale und abwechslungsreiche Karte, die auf die kulinarischen Vorlieben der Gäste und aktuelle Trends abgestimmt ist. Während der Ausbildung in einem Restaurant lernst du daher, wie du hochwertige Zutaten auswählst, kreative Gerichte planst und zubereitest sowie den Gast professionell berätst und betreust. Die Arbeit hier bietet dir die Möglichkeit, in einem kreativen Umfeld zu arbeiten und deine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Systemgastronomie

Die Systemgastronomie ist eine eigene Welt im Gastgewerbe, geprägt von Effizienz und Standardisierung. Hier wird nach festgelegten Abläufen gearbeitet, die in allen Filialen einer Kette identisch sind. Egal ob es sich um die Zubereitung der Speisen, die Gestaltung der Räume oder den Service handelt – in der Systemgastronomie gibt es klare Vorgaben, die überall gleich umgesetzt werden. Diese Standardisierung bietet den Gästen eine vertraute Umgebung und ein gleichbleibendes Geschmackserlebnis, egal, ob sie eine Filiale in Berlin oder in einer anderen Stadt besuchen.

Als Azubi in der Systemgastronomie lernst du, nach festgelegten Prozessen zu arbeiten, was eine schnelle Einarbeitung und wenig Raum für Kreativität bedeutet. Dafür bieten diese Betriebe oft planbare Arbeitszeiten und strukturierte Arbeitsabläufe. Ein weiterer Vorteil ist, dass es hier weniger um komplexe Menüs geht, sondern um Effizienz und die Einhaltung von Vorgaben. Bekannte Beispiele sind Franchise-Unternehmen wie Vapiano oder Subway, bei denen die Erwartungen des Gastes immer erfüllt werden.

Beherbergungsbetriebe

Beherbergungsbetriebe sind ein zentraler Bestandteil des Gastgewerbes, da sie Gästen Übernachtungsmöglichkeiten bieten. In dieser Kategorie gibt es unterschiedliche Arten von Betrieben, die sich in ihrer Größe, Ausstattung und ihrem Service stark unterscheiden. Die wichtigsten Vertreter sind Hotels, Gasthöfe, Pensionen und Motels, doch auch Jugendherbergen und Kurkliniken gehören dazu.

Für dich als angehender Koch kann ein Beherbergungsbetrieb eine spannende Herausforderung darstellen, da hier oft eine größere Bandbreite an Gästen versorgt wird – von Individualreisenden bis hin zu großen Gruppen. Zudem wird in Hotels und ähnlichen Betrieben oft den ganzen Tag über Essen angeboten, was dir die Möglichkeit gibt, in verschiedenen Schichten und Küchenposten zu arbeiten. Abhängig von der Art des Betriebes kann dies ein Frühstücksbuffet, ein À-la-carte-Angebot oder auch ein gehobenes Abendessen in einem Hotelrestaurant umfassen.

Hotel

Das Hotel zählt zu den größten und vielseitigsten Beherbergungsbetrieben. Es bietet seinen Gästen nicht nur Übernachtungsmöglichkeiten, sondern oft auch ein breites Spektrum an Serviceleistungen, darunter Frühstück, Mittag- und Abendessen. Hotels können in ihrer Größe und ihrem Angebot stark variieren, von kleineren Boutique-Hotels bis hin zu großen Resorts, die hunderte Gäste gleichzeitig beherbergen können. Besonders in größeren Hotels ist die Küche oft in verschiedene Posten unterteilt, wobei du als Azubi die Möglichkeit hast, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten und viele Facetten der gehobenen Gastronomie kennenzulernen.

Ein besonderes Merkmal großer Hotels ist die Vielzahl an gastronomischen Angeboten, von Buffets über À-la-carte-Menüs bis hin zu Banketten für besondere Veranstaltungen. Für angehende Köche bedeutet das, dass du hier die Chance hast, vielfältige Küchenerfahrungen zu sammeln und von erfahrenen Küchenbrigaden zu lernen. Zudem bieten größere Hotels oft anspruchsvollere Arbeitsbedingungen, bei denen nicht nur deine Kochfähigkeiten, sondern auch dein Organisationstalent gefragt sind.

Hotel garni

Ein Hotel Garni ist eine spezielle Form des Beherbergungsbetriebes, die sich vor allem durch das eingeschränkte Verpflegungsangebot auszeichnet. Der Begriff „garni“ kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „mit Mobiliar ausgestattet“, was auf die spartanischere Bewirtung dieser Art von Hotels hinweist. Diese Kategorie der Beherbergungsbetriebe wird nicht umsonst umgangssprachlich auch „Hotel gar nichts“ genannt. Im Gegensatz zu einem klassischen Hotel wird in einem Hotel Garni in der Regel nur Frühstück angeboten, und auch dieses oft in eher einfacher Form. Darüber hinaus gibt es meist keine zusätzlichen gastronomischen Dienstleistungen wie Mittag- oder Abendessen.

Für Auszubildende bedeutet das Arbeiten in einem Hotel Garni, dass der Schwerpunkt weniger auf der Küche liegt. Stattdessen lernst du vor allem, ein Frühstücksbuffet vorzubereiten und kleinere Snacks zuzubereiten. Hotels Garni sind häufig kleinere, privat geführte Betriebe, die weniger Personal beschäftigen, was dir als Koch die Möglichkeit gibt, einen umfassenden Einblick in den gesamten Ablauf des Hotelbetriebs zu gewinnen – von der Küche bis hin zum Gästeservice.

Gasthof

Ein Gasthof, auch als Gasthaus bekannt, ist vor allem in ländlichen Gegenden ein beliebter Beherbergungsbetrieb. Diese Betriebe zeichnen sich durch eine familiäre Atmosphäre und eine meist einfache Ausstattung aus. Der Fokus liegt hier oft auf regionaler Küche, die sowohl Hausgäste als auch Durchreisende oder Einheimische genießen können. Gasthöfe bieten neben Verpflegung auch eine kleine Anzahl an Zimmern für Übernachtungen an.

Für Auszubildende kann ein Gasthof ein besonders persönliches Arbeitsumfeld bieten. Hier hast du die Möglichkeit, die enge Verbindung zwischen Küche und Gast direkt zu erleben, da oft nur wenige Mitarbeiter im Betrieb tätig sind. Dies bietet dir die Chance, vielseitige Aufgaben zu übernehmen – von der Zubereitung traditioneller Speisen bis hin zum direkten Kontakt mit den Gästen. Gasthöfe legen in der Regel großen Wert auf saisonale und regionale Produkte, was dir erlaubt, tiefer in die regionale Küche einzutauchen.

Pension

Eine Pension ist ein kleiner, oft privat geführter Beherbergungsbetrieb, der im Vergleich zu Hotels eine einfachere Ausstattung und ein begrenztes Verpflegungsangebot bietet. In der Regel wird nur Frühstück für die Hausgäste angeboten, und im Gegensatz zu einem Gasthof gibt es in den meisten Pensionen keine Speisen für Passanten. Pensionen richten sich hauptsächlich an Reisende, die eine gemütliche und preiswerte Übernachtungsmöglichkeit suchen.

Für Auszubildende ist eine Pension oft ein ruhigeres Arbeitsumfeld, in dem sie vor allem die Vorbereitung von Frühstück und kleinen Snacks erlernen können. Durch die überschaubare Gästeanzahl kannst du hier sehr individuell auf die Wünsche der Gäste eingehen und lernst gleichzeitig, wie du einen kleinen Beherbergungsbetrieb effizient führst. Der Fokus liegt hier nicht so sehr auf der gehobenen Gastronomie, sondern auf dem persönlichen Service und dem täglichen Umgang mit den Gästen.

Motel

Ein Motel ist speziell für Reisende konzipiert, die auf der Suche nach einer unkomplizierten Übernachtungsmöglichkeit entlang von Autobahnen oder Landstraßen sind. Motels bieten in der Regel eine schlichte Ausstattung, dafür jedoch Parkmöglichkeiten direkt vor den Zimmern, was vor allem für Autofahrer von Vorteil ist. Diese Betriebe bieten meist keine umfangreiche Verpflegung an, sondern beschränken sich auf einfache Snacks oder Frühstück. Der Fokus liegt auf der schnellen und einfachen Unterbringung von Gästen, die oft nur für eine Nacht bleiben.

Für Auszubildende in der Küche bietet das Arbeiten in einem Motel eine eher eingeschränkte Möglichkeit, da das gastronomische Angebot hier meist nicht im Vordergrund steht. Du wirst hauptsächlich einfache Gerichte oder Snacks zubereiten und dich auf grundlegende Aufgaben konzentrieren. Allerdings kannst du durch die überschaubare Struktur eines Motels die Abläufe des gesamten Betriebs gut verstehen und vielfältige Erfahrungen sammeln, die über den Küchenbereich hinausgehen.

Wohin soll es gehen im Gastgewerbe?

Das Gastgewerbe bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, und die Entscheidung für den richtigen Betrieb hängt stark von deinen persönlichen Vorlieben und beruflichen Zielen ab. Ob du lieber in einem Restaurant mit kreativer Küche arbeiten möchtest, die systematischen Abläufe der Systemgastronomie bevorzugst oder die familiäre Atmosphäre eines Gasthofs schätzt – jede Betriebsart hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) hat eine umfangreiche Liste mit den verschiedenen Kategorien des Gastgewerbes erstellt, die dir helfen kann, einen Überblick zu gewinnen. Die in diesem Beitrag vorgestellten Betriebstypen gehören zu den häufigsten und werden dir im Berufsalltag als Koch mit Sicherheit begegnen. Letztlich hängt die Wahl des richtigen Betriebs auch von deinen langfristigen Karriereplänen ab – ob du dich im Hotelwesen, der Systemgastronomie oder in einem kleinen Familienbetrieb siehst, bleibt dir überlassen. Wichtig ist, dass du dich in deiner Umgebung wohlfühlst und deine beruflichen Fähigkeiten weiterentwickeln kannst.

“Gastfreundschaft besteht aus ein wenig Wärme, ein wenig Nahrung und großer Ruhe.” – Ralph Waldo Emerson

Hast du deine Entscheidung schon getroffen?